Samstag, 11. Dezember 2010

Tweety

Bilanz zieht der Vollblutlaie heute am frühen Samstag Morgen, Bilanz seines Twitter Daseins. Wichtig wie Barack Obama oder Sascha Lobo hatte sich der Vollblutlaie auch einen Twitteraccount angelegt. Seit dem 29. Dezember 2009 twittert der Vollblutlaie. Eine bis dahin trostloses Unterfangen. 40 Tweets, aktuell 9 Follower, darunter so wichtige, wie das Daimler Museum, ein CDU Mitglied, ein SPD Mitglied, die LatinDance Company sowie 5 wir machen sie reich und glücklich Accounts.

Heute stellt der Vollblutlaie die Twitterei ein,  es ist nix für ihn.

Fremdschämen

Wie einem Griechen geht es ihm manchmal; oder wenigstens so wie er denkt, daß es einem Griechen gehen muß. Er stellt sich vor wie blöd es beispielsweise einem Griechen geht, wenn der dauernd zu hören bekommt, dass der sein Land in den finanziellen Ruin getrieben hat. Ja, der Vollblutlaie ist ein Meister im fremdschämen. Dummerweise wäre der Vollblutlaie aber so gerne stolz auf seine Herkunft, seine Zugehörigkeit zum Volksstamm der Stuttgarter Stadtschwaben, so einer Art auserwähltem Volk.

Wie stolz war der Vollblutlaie als er medienweit hören durfte: “Stuttgart ist viel schöner als Berlin”. Der 3. Platz bei der Fußball WM 2006 im eigenen Land, somit der Sieg im kleinen Finale, zumal im Stuttgarter Stadion wog tausend mal mehr, als die Niederlage die zum 2. Platz in der Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr führte. Ja selbstbewußt verinnerlichte er den “wir können alles ausser hochdeutsch” Spruch Baden-Württembergs.

In letzter Zeit ist es aber leider vorbei mit der Herrlichkeit. Gut, auf “seinen” Ministerpräsidenten kann der Vollblutlaie nach “Lothar Cleverle Späth” nicht mehr stolz sein, “Erwin Fürchtegott Teufel”, “Günther Dummschwätzer Oettinger” und auch “Steffan Schweinskopf Mappus” sind nur als fremdschäm Objekte geeignet. Der Größenwahn eines durchaus kleinen Sportwagenherstellers, den größten Automobilkonzern zu übernehmen und das Scheitern dieses Projekts, das Unvermögen, ein großes Bauprojekt in der Landeshauptstadt zügig durchzuführen und letztlich auch die aktuelle Leistung des lokalen Fußballvereins sind alles Dinge, die dem Vollblutlaien seinen Stolz rauben, wegen denen er sich fremdschämt.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Heiner

Heute im Radio des Vollblutlaien, bei SWR1 Leute: Dr. Heiner Geißler ! Mit ihm sympathisiert hat der Vollblutlaie schon in den achziger Jahren, der Schlichtungsspruch zu Stuttgart 21 entspricht auch eher, der Meinung des Vollblutlaien, um es eher vorsichtig zu formulieren.

Zum ersten Mal wurde Dr. Heiner wahrgenommen in der wilden Sturm und Drang Zeit des Vollblutlaien, als ein bisschen Links sein schick war. Das Feindbild schlecht hin, der im Vergleich zu Vereinigungs-, damals noch Sitzfleisch Helmut K. runde Kopf, die immer deutliche und scharfzüngige, oft auch unpopulären Ansage. Der Vollblutlaie hasste den Typ. Als Heiner dann von dem schwerfälligen Dicken aus Oggersheim kalt gestellt wurde begann die Sympathie für ihn.

Schon damals in den Achzigern war Heiner mal bei SWR Leute, er sprach unter anderem von seiner Zeit an der Jesuitenschule. Formulierte schon damals Ideen, die der Vollblutlaie für absolut richtig hielt. Heute als “Politrentner” ist Heiner noch gern gesehener Schlichter bei Tarifverhandlungen und war es ja jetzt auch zu S21. Der Vollblutlaie ist fasziniert von solchen Persönlichkeiten. Sowas von intelligent, die sich über wichtige Dinge einen Kopf machen, die die Gelassenheit des Alters haben, die nicht auf Popularität und Ansehen schielen, ähnlich wie Herr Kettenraucher Schmid toll.

Donnerstag, 11. November 2010

Radio

Heute am 11.11 merkt der Vollblutlaie mal wieder, dass sein SWR1 Radio gar nicht sein Radio ist. Vielmehr denkt er, dass es Mangels Alternativen zwar das Radio ist, dass er täglich hört, zufrieden ist er damit aber schon lange Zeit nicht mehr.

Jedenfalls weiß heute der liebe Moderator Nichts Besseres als darauf hinzuweisen, dass heute ja Karnevalsbeginn ist. “So What ?” wie die Schwaben sagen oder auch “Wen juckts ?”. Wohlgemerkt Moderatoren, die so wenig Bezug zu ihrem schwäbischen Sendegebiet haben, dass sie nicht wissen, dass das keinen Interessiert, die sich Orte wie Kirchheim/Teck, Reutlingen, Essingen, Kusterdingen, Grunbach erklären lassen müssen, die nicht den Titel der Gruppe “Schwoißfuaß” “Oiner isch emmer dr Arsch” aussprechen können, die stolz auf ihre westfälische oder sonstige Herkunft sind, die aber dem Vollblutlaien keine heimatlichen Gefühle vermitteln können.

Freitag, 29. Oktober 2010

Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind. Nein mit dieser Regelmäßigkeit kommt auch die große SWR1 Hitparade. Und was der Vollblutlaie beim ersten mal noch als die genialste Erfindung seit der Butterbrezel fand ist heute nur noch langweilig. Schon seit Ende der Sommerferien wird in verschiedenen Radiospotts dafür geworben.  Großkotzig wird für die Abschlussveranstaltung schon mal die Schleyerhalle reserviert, was kostet die Welt, egal wir haben die Gebührenzahler.

Der Vollblutlaie hört sie schon wieder, die LKW Fahrer, die wieder nachts um dreiviertel vier ihr “Ich bin grad unterwegs von Freiburg nach Zwiefalten, machet weiter so ihr habt a spitze Programm” durchgeben. Der Vollblutlaie hört schon wieder das nur möchtegern rebellische Hausmütterlein (genau, sie wird in 2 Jahren Oma sein, weiss das aber heute noch nicht) aus Berg bei Ravensburg, die davon schwärmt wie sie fast bei der Disco der Kirchenjugend auf Barclay Jamest Harvests Hymm fast ihre Jungfernschaft verloren hätte, wenn der pickelige Kreidlerfahrer nicht so betrunken oder ehrgeiziger gewesen wäre.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Prozessqualität

Da denkt sich der Vollblutlaie, dass er in einem Land voller Rechtschutzversicherten lebt, die wegen Allem und Jedem prozessieren. Nein. Das SWR1 Radio hat heute mal wieder 80er Tag und weil der Vollblutlaie keinen Bock hat sich maximal 21 Jahre “junge” Lieder anzuhören hört er im Livestream D-Radio.

Thema ist die Altenpflege, da im Speziellen die Qualität der Einrichtungen.  Da man in Deutschland ein Gütesiegel, eine Norm oder auch nur Schulnoten und Testergebnisse braucht werden solche Einrichtungen von  einem “Pflege-Tüv” geprüft. Im Laufe der Diskussion hat sich dann (für den Vollblutlaien) natürlich herausgestellt, dass das Problem wieder typisch Deutsch angegangen wird. Geprüft wird überwiegend, ob Alles gewissenhaft dokumentiert ist, ob die Infotafel in der Cafeteria aktuell ist und die Schrift groß genug ist, dass man alles gut lesen kann – die “Prozessqualität” – Hauptsache die “Alten” sind gut Verwaltet.

Die Zufriedenheit der Kunden und Angehörigen spielt eine mehr als sekundäre Rolle. Die Ergebnissqualität interessiert kein bisschen.

Und so kann sich der Vollblutlaie noch an die Endachtziger, Anfang Neunziger erinnern, als in Allen Betrieben sogenannte Qualitäts-Zertifizierer aufgetaucht sind. Jedwelche Qualität war nicht so sehr gefragt sondern wichtig war die Dokumentation der Prozesse. Jeder Betrieb der schriftlich dokumentieren konnte, dass er 80 Prozent der Kunden sicher verärgern wollte und nachwies, wie ihm das gelang erhielt seinen Stempel – Zerifziert nach DIN EN Iso bla bla bla -  

Samstag, 25. September 2010

tausend

Diese Woche hat der Vollblutlaie im Radio gehört, dass in Deutschland ungefähr tausend mal in der Sekunde ein Foto gemacht wird. So mal kurz hoch gerechnet also 60 000 in der Minute, also 3 600 000 in der Stunde, also 86 400 000 am Tag. Das heißt somit, 86,4 Mio. Fotos am Tag.31 Milliarden  536 Millionen Fotos im Jahr.
31.596.000.000
und immer noch glaubt der Vollblutlaie dass ihm das Bild des Jahres gelingt.

Montag, 20. September 2010

genug

Der Vollblutlaie hat manchmal genug. Genug von diesem und jenem. Oft hat der Vollblutlaie aber auch genug von Leuten die offenbar nicht genug bekommen können. Genug von Vorstandsmitgliedern der Bundesbank die sich ihr vorzeitiges ausscheiden aus dem Amt nochmals mit einer erhöhten Pension vergüten lassen. Genug aber auch von Prominenten, die nicht genug bekommen können.

Genug hat der Vollblutlaie auch von Bundespräsidenten, die von Muttis Gnade gekrönt wurden, die dieses Amt vielleicht auch nur bekleiden, weil sie sonst der Bundesregentin gefährlich geworden worden wären. Die sich aber bis zur Minute noch keinen Verdienst erworben haben.

Dienstag, 7. September 2010

Kriegsreporter

Heute zu Gast bei SWR Leute und hier zitiert der Vollblutlaie einfach mal von der SWR Homepage:

Wie man im Krieg lebt

Christoph Reuter

Reporter in Afghanistan

Sendung am Dienstag, 07.09.2010, 10.00 bis 12.00 Uhr

Was passiert tatsächlich in Afghanistan? Wie groß ist die Gefahr für die Bundeswehrsoldaten? Wie sinnvoll ist der Einsatz am Hindukusch? Wie kam es dazu, dass vor einem Jahr ein deutscher Oberst einen Luftangriff befahl, bei dem fast 100 Menschen starben? Christoph Reuter geht diesen Fragen nach, direkt vor Ort. Seit zwei Jahren ist er im Land als Korrespondent für den "stern" unterwegs und lebt als einziger deutscher Journalist dauerhaft in Afghanistan. Davor war er lange Zeit im Irak und schrieb u. a. ein Buch über Selbstmordattentäter.

Wer hätte das in der friedensbewegten Zeit während der Sozialisation des Vollblutlaien gedacht, dass wir mal wieder Kriegsreporter haben werden ?  Nachdem uns damals noch der Schröder mit seinem kategorischen Nein zu einem Irak Einsatz Dieses vermiest hat sind wir doch jetzt endlich wieder in der Lage, eigene Truppen, Waffen und natürlich auch Journalisten in fremden Ländern zu stationieren. 

Donnerstag, 26. August 2010

Stuttgart 21

Ihm könnt es egal sein, dem Vollblutlaien. In der Blüte seines Lebens und Kraftfahrer seit seinem sechzehnten Geburtstag ist er fast unabhängig von Bus, Bahn und Eisenbahn. Den Stuttgarter Bahnhof kennt er nur als Verlängerung der Klett-Passage und als praktisch immer Verkaufsoffener Sonntag Ort in Stuttgart. Von Architektur hat der Vollblutlaie eher wenig Ahnung. Das Gebäude wurde von der Tochter des Vollblutlaien früher als “Gefängnis” bezeichnet, wegen der vergitterten Fenster und dem Wachturm.

Der Vollblutlaie hat aber gemerkt, dass die Pläne, einen Teil des Bahnhofs abzureissen, die Gleise und Teile des Bahnhofs unter die Erde zu verlegen, den Kopf- in einen Durchgangsbahnhof umzubauen, polarisieren. Ehrlicherweise, muss der Vollblutlaie zugeben, dass das ganze Thema erst seit zirka einem Jahr in das Bewusstsein des Vollblutlaien gerückt ist.

Was stört den die lieben Protestierer ? Ein Teil des Bahnhofs muss abgerissen werden. War er UNESCO Kulturerbe ? Was macht ihn zu diesem einmaligen Bauwerk ? Wie oft wart ihr dort ? Wirklich schade ist, dass ein Teil abgerissen werden muss, schade dass in der Ausschreibung der Erhalt des alten Gebäudes nicht festgeschrieben wurde.

Donnerstag, 5. August 2010

Tattoo

Der Vollblutlaie ist froh. Froh, das zu seiner Zeit die Rebellion sich in der Haarlänge ausdrückte. Froh, dass Nonkonformismus, die Geisteshaltung in der Zeit seiner Sozialisation war. Und somit ist der Vollblutlaie froh, dass er sich dann eines Tages die Mähne abschneiden ließ, die dann im anderen Extrem viel zu kurzen Haare wieder nachgewachsen sind (jedenfalls Die,Die noch da sind). Und mehr als froh (eventuell auch nur spiessig genug) ist der Vollblutlaie, dass diese Tattoomode vollständig an ihm vorbei gegangen ist. Kein Tribal, kein Drache, kein Totenkopf und keine dralle Vollbusige auf dem Oberarm – froh und glücklich.

Samstag, 31. Juli 2010

Haut

In dem seiner Haut möchte ich jetzt auch nicht stecken, denkt sich so der Vollblutlaie das eine oder andere Mal. Manchmal denkt sich der Vollblutlaie aber auch, selber Schuld, dass der jetzt so ne Scheiße am Hals hat. Und manchmal wünscht sich der Vollblutlaie einfach, dass Menschen in deren Haut er nicht stecken möchte, trotzdem ein bisschen mehr Größe oder Würde zeigen.

Der Vollblutlaie wollte zum Beispiel nicht in der Haut eines Alkoholsünders stecken. Der Alkohol macht zur Tatzeit mutig und bringt danach den großen Katzenjammer. Schön trotzdem wenn sich eine Person öffentlichen Interesses in so einem Fall dann aus den Ämtern zurück zieht und wieder kleinere Brötchen bäckt. Sie nimmt den Druck vom Amt, Druck von sich, muß auch nicht erklären ob sie Begleiter hatte.

Der Vollblutlaie wollte zum Beispiel nicht in der Haut eines Bundespräsidenten stecken, der Dank seines Amtes Gesetze unterschreiben muß. Der selbst Gesetze oder “Rettungspläne” unterschreiben muß von denen er keines Falls überzeugt ist, wo er aber weiß, dass wenn auch er noch zögert oder taktiert oder sogar negativ eingestellt ist, er einen noch größeren Schaden anrichtet als die Kanzlerin. Schön wäre es gewesen, wenn dieser Politiker nicht andere Gründe oder eine “gewisse Dünnhäutigkeit” vorgeschoben hätte.

Der Vollblutlaie überlegt sich sehr wohl, ob er nicht vielleicht doch in der Haut eines Vorsitzenden der Hamburger Bürgerschaft stecken will, 2 Monate nachdem man mit 55 Jahren das richtige Alter für eine lebenslange Pension erworben hat eine gewisse “Amtsmüdigkeit” festzustellen und sich gut bestallt davon zu stehlen.

Der Vollblutlaie möchte nicht in der Haut eines ehemaligen  Formel 1 Weltmeisters stecken. Der Früher stellenweise hervorragende Arbeit geleistet hat, heute aber bei seinem Comeback keinen Fuß auf den Boden bekommt, da sind die Millionen doch nur Schmerzensgeld.

Freitag, 9. Juli 2010

Dienstleister

Manchmal muß sich der Vollblutlaie wundern. Vor kurzem hat der Vollblutlaie seine Freude am Fahrrad fahren wieder entdeckt. Das ca. 20 Jahre alte Fahrrad wurde reaktiviert, jetzt ist der Vollblutlaie vor der Arbeit ab und zu mit dem Drahtesel unterwegs. Heute am heißesten Tag des Jahres radelte der Vollblutlaie von Zuhause in Schmiden nach Waiblingen von dort wollte er weiter die Rems entlang bis nach Winterbach. Am Ortsausgang Waiblingen stellte der Vollblutlaie, dass sein Fahrrad am Hinterreifen platt war. Der massive Einsatz der Luftpumpe konnte keine Abhilfe schaffen, der Schlauch hat offensichtlich ein Loch. Werkzeug oder sogar einen Ersatzschlauch hatte der Vollblutlaie natürlich nicht dabei. Also, Tour abgebrochen und das Fahrrad Richtung Heimat geschoben, denn wie der Vollblutlaie weiß liegt auf diesem Rückweg, ein Fahrradfachgeschäft.

Dort angekommen entwickelt sich folgender Dialog:

  • Fachverkäuferin: “Guten Tag”
  • Der Vollblutlaie: “Guten Tag, ich war gerade von Fellbach aus Unterwegs, jetzt ist der Hinterreifen platt, ich habe kein Werkzeug dabei, könnte man das wohl jetzt gleich reparieren ?”
  • Fachverkäuferin: “Nein, leider nicht, da müssen Sie schon das Fahrrad da lassen”

“Wie bitte ?” denkt sich der Vollblutlaie, der Laden ist leer wie die Straßen beim Deutschland – Spanien Spiel, im Hinterhof schraubt ein Meister bocklos an einem Fahrrad rum. Der Vollblutlaie meint, dass es den Tagesablauf des Fachgeschäfts weniger durcheinander gebracht hätte, wenn man kurz die Viertelstunde investiert und das Ding repariert hätte. Der Vollblutlaie hätte nich unter wildem Fluchen sein Fahrrad 4,8 Kilometer nach Hause geschoben, wäre sogar die Viertelstunde im Laden geblieben, hätt sich im günstigsten Fall sogar für ein Neufahrzeug interessiert.

So aber ist der Vollblutlaie nach einer Stunde mehr als verschwitzt Zuhause, tippt seinen Frust in den Computer und weiß, dass er nie wieder einen Fuß in dieses Fachgeschäft setzen wird. Weder um eine Reparatur zu beauftragen, noch um ein Fahrrad zu kaufen.

Freitag, 25. Juni 2010

wichtig

Gerade im SWR1 Radio des Vollblutlaien:

Das Programm wird unterbrochen mit dem gleichen, sagt man Jingle ? wie damals am:

  • 11. September
  • Amoklauf von Winnenden
  • Rücktritt von Herrn Köhler

Der Vollblutlaie in der gleichen Schockstarre wie es sich zu solchen Ereignissen gehört und dann das:

Der in England rausgeworfene Michael Ballack wird einen neuen Vertrag, vermutlich in Leverkusen unterschreiben. Im Augenblick befindet sich Herr Ballack noch mit seiner Familie im Urlaub und wird dann bei seiner Rückkehr unterschreiben

Ja geht’s noch, was nehmen die Nachrichtenredakteure für Drogen ? Dummmichl B. wen interessiert das ? Soll bleiben wo der Pfeffer wächst, deshalb aber das normale Radioprogramm zu unterbrechen.

Gleich gibt’s noch ne Mail ins Studio: Der Vollblutlaie hat ein Fürzlein gelassen und keiner hat’s gemerkt

Ungeduld

Nein, als geduldig galt der Vollblutlaie noch nie. Auf etwas warten kann der Vollblutlaie nicht. Andererseits: Der Vollblutlaie hat sich letzthin eine Digicam geleistet. Quasi aus dem druckfrischen Katalog gesehen, durch halb Baden-Württemberg gereist nur um dieses, zu diesem Zeitpunkt bestimmt weit überteuerte Gerät zu erwerben. Samstag Morgens 9.00 Uhr eröffnet der Geile Geiz Markt des Vertrauens. Der Vollblutlaie ist der einzige Kunde, die zu diesem Zeitpunkt hochmotivierte Digicam Fachverkäuferin im Planeten Markt versucht den Vollblutlaien zu beraten, sei ihr hoch angerechnet, will nicht wissen wie hoch die Motivation nach einem weiteren 8 Stundentag in stickiger Luft ohne Sonnenlicht ist. Nachdem sich der Vollblutlaie durchgerungen hat dieses Teil zu kaufen, gings ans Zubehör, eine Speicherkarte kann man immer brachen. “Die würde ich Ihnen nicht empfehlen, die ist viel zu langsam, bedenken Sie, daß Sie pro Bild mehr als bla bla bla Daten schreiben müssen. Und HD Video geht mit der gar nicht.” soweit die Fachfrau. Der Vollblutlaie hat sich dann aber doch für dieses schlechte Modell entschieden, weiß er doch, daß er keine Videos erstellt, keine schnellen Sportserien schießt und ganz genau weiß, daß die Landschaft, der Baum, das Gebäude oder die Blumen die er fotografiert genau so viel Zeit haben wie der Vollblutlaie.

Dienstag, 22. Juni 2010

Schdigle

Der Vollblutlaie hat kein Schdigle, vermisst es auch nicht. Für Nichtschwaben:

  • Hochschwäbisch: Stückle
  • noch höher Schwäbisch: Stücklein oder Stückchen

meint ein Flur- oder Grundstück auf dem sich der Schwabe gärtnerisch verwirklichen kann. Andere Landsmannschaften würden Schrebergarten sagen.

Sonntag, 6. Juni 2010

bis auf…

Im Gmünder Tagblatt wurde dem Vollblutlaien berichtet, stand ein Artikel von einem Menschen aus Mutlangen der mit dem Fahrrad von Mutlangen ans Nordkap gefahren ist. Er fuhr die ganze Strecke mit dem Fahrrad bis auf … (lt. der Mutter des Vollblutlaien wurde der Mann mit seinem Fahrrad wegen starkem Wind für eine Strecke von x Kilometern von einem PKW oder Bus mitgenommen). Richtig bis auf…. Der Vollblutlaie gehört zu denen die dann immer denken dann eben nicht. Wenn man als Kind oder Jugendlicher sein Zimmer aufgeräumt hatte bis auf seinen Schreibtisch, war das Zimmer unordentlich. Ich hab Alles gemacht bis auf… genau, doch nicht alles gemacht. Deshalb: ziehen Sie eine Sache komplett durch, dann muss man auch nicht   “bis auf” schreiben.   

Donnerstag, 3. Juni 2010

Verständnisvoll II

Nachdem der Vollblutlaie mit seinem ursprünglichen Beitrag vom Mai nicht die Kurve bekommen hat und nicht auf den Punkt gekommen ist, nachdem ausgerechnet auch noch dieser Artikel kommentiert wurde gibt es jetzt einen 2. Versuch.

Der Vollblutlaie hat noch 2 Schwestern plus deren 2 Schwäger, 3 Nichten und 2 Neffen. Dadurch, dass aus der akademischen Kariere des Vollblutlaien dann doch nichts geworden ist, ergriff er einen in Anführungszeichen gesetzt ganz normalen Beruf. Durch diesen Beruf ist der Vollblutlaie in der Kaste der Arbeiter und Angestellten gelandet ist. Hier fühlt er sich wohl, hält sich natürlich für etwas besseres kann die Art der oftmals eher schlichten Menschen mit denen er in Kontakt ist aber gut leiden. Seine 2 Jahre jüngere Schwester und deren Mann entsprechen so ganz dem Klische, das sich der Vollblutlaie von einem Akademiker Ehepaar gemacht hat. Ein Wunder, dass die Beiden nach ihrer Hochzeit keinen Doppelnamen geführt haben. Die Birkenstock, Toskana, Biogemüse und lecker essen, gute Gespräche führen, keinen Fernseher besitzen (oder es wenigstens nicht zugeben) Menschen.

Als dann zum Geburtstag der Mutter des Vollblutlaien und seiner Schwestern zum Essen eingeladen wurde, schlug der Vollblutlaie die kroatische Gaststätte der Frau eines kroatischen Kollegen des Vollblutlaien vor. Der Schwager war ob dieser Exotic dieser Wahl völlig aus dem Häuschen. Permanent kamen Fragen an den Kellner:

  • Welche tpyische kroatische Vorspeise können Sie uns empfehlen ?
  • Welches typisch kroatische Getränk können Sie uns empfehlen ?
  • Welche typisch kroatische Speise können Sie uns empfehlen ?
  • Welche typisch kroatische Nachspeise können Sie uns emfehlen ?

Leicht genervt von dieser dauernden Anbiederung empfahl schließlich der Vollblutlaie, typisch kroatisch beim Besuch der Toilette die Beine krumm zu machen und danach das typisch kroatische Papier zum abwischen zu benutzen.

Der Vollblutlaie möchte damit nur sagen: “Schaut Euch um, sprecht einfach mal so mit den Leuten, fahrt nicht quer durch die ganze Welt, wenn Ihr nichtmal die Dinge und Menschen in Eurer nächsten Umgebung kennt”

Dienstag, 1. Juni 2010

Was gabs dafür ?

Manchmal beschleicht den Vollblutlaien das Gefühl, dass es Menschen gibt die, na wie soll er es formulieren ? Also manchmal ist es so dass der Vollblutlaie den Eindruck hat, dass Menschen Dinge machen oder sagen, die nicht ihren eigenen Wünschen entspringen sondern eher von außen an sie herangetragen werden. Natürlich weiß der Vollblutlaie auch, daß es natürlich ist, den einen oder anderen oder auch alle Vorteile zu kassieren, wenn es möglich ist. Auf der anderen Seite ist es so, daß der Vollblutlaie an manche Menschen oder Berufsgruppen andere Maßstäbe als an andere legt. Persönlich mag der Vollblutlaie persönliche Vorteilnahmen nicht, er denkt, dass man in einem Job, in einer Position so unabhängig sein sollte, dass man sich nicht von aussen beeinflussen läßt.

In den letzten zwei Wochen fiel dem Vollblutlaien dann auf, dass in den Medien immer öfter von einem neuen Computerprodukt berichtet wurden. Es wurde in den Medien das Datum des Verkaufsstarts in Deutschland durchgegeben, es wurde von Produktionsproblemen berichtet, es wurde weniger darüber berichtet, was das neuartige und natürlich überaus stylische Produkt kann oder besser kann als andere, oder wieso ausgerechnet dieses Produkt jetzt gerade so im Gespräch ist. Am Tage des offiziellen Verkaufs berichtet dann doch ein Radioreporter, dass mit diesem Produkt sogar schon seine fünfjährige Tochter gestern im Internet surfen konnte.

Aha, da war also schon vor dem offiziellen Verkaufsstart einer damit eingedeckt. Jetzt werden viele fragen, wo das Problem ist, das ist doch Usus, daß Journalisten vorab Probeexemplare bekommen. Schön wär’s dann wenn die das dann auch explizit mitteilen

Tellerrand

Eigentlich; eigentlich ist der Vollblutlaie ein großer Patriot. Er hält sich und seinen schwäbischen Volksstamm für das Größte und Beste auf der ganzen der Welt. Glaubt an das “Mir kennet älles ausser Hochdeutsch”. Wenn der Vollblutlaie jetzt aber über sich und die Welt sinniert, muss er feststellen, dass er trotz des fast schon biblischen Alters auch fast nix anderes kennt beziehungsweise nichts anderes kennen gelernt hat.

Über Pfingsten war der Vollblutlaie mit den Seinen im Rheinland, einer Gegend, die für den Vollblutlaien so vorurteilbehaftet ist, dass der Vollblutlaie im nachhinein überrascht ist, wie er sich überhaupt dort hin begeben konnte. So war der Vollblutlaie 3 1/2 Tage in der Fremde. Fernab seines Sofas, seines geliebten Dialekts und natürlich fernab einer Butterbrezel.

Was macht dieser Schwabe jetzt in der Fremde ? Richtig, der Vollblutlaie ging erst mal in den Zoo, ein paar Vergleiche anstellen. Bei schönstem Frühsommerwetter ging’s in den Zoo Wuppertal. Den wirklich moderaten Eintrittspreis von 8,—€ für einen Erwachsenen war zu verkraften, kostet doch die Wilhelma in Stuttgart doch einiges mehr. Und was merkt der Vollblutlaie  ?  Bei Sonne ist alles schön oder aber auch andere Mütter haben schöne Töchter. Nein im ernst, der Vollblutlaie war geplättet, eine schöne Anlage, wie die Wilhelma auch an den Berg gebaut und einen sensationell schöne Pinguinanlage.

--- wird fortgesetzt --

Florian

Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus zünd andre an.

Dieser Spruch geht dem Vollblutlaien immer durch den Kopf wenn er die Stuttgarter Verkehrspolitik betrachtet. Und natürlich hat Stuttgart ein massives Problem mit der Schadstoff- und Feinstaubbelastung. Und der Vollblutlaie weiß wohl, daß die Luftmessstation am Neckartor diejenige mit den übelsten Werten deutschlandweit ist. Und welche Stadt wünscht sich nicht, dass LKWs draußen bleiben ?

Aber; und jetzt kommt’s:

Dass ein LKW der z.B. vom Remstal kommend über Wendlingen auf die Autobahn bis zum Echterdinger Ei fahren muss um eine Sendung in Leinfelden auszuliefern weil er halt nicht durch Stuttgart und die Weinsteige fahren darf belastet die Umwelt im “Großraum” Stuttgart doch bestimmt mehr als nötig

Mittwoch, 26. Mai 2010

Schwer

Der Vollblutlaie tut sich schwer. Schwer, sein Blog auf dem Laufenden zu halten, auch schwer damit, sich seinen selbst gestellten Ansprüchen gerecht zu werden.  Er will nicht das zwei Millionste Blog über kleine Bastelarbeiten, liebste Haustiere und Hobbys oder Kochrezepte schreiben. Natürlich will er immer nur über interessante Dinge intelligent und witzig schreiben. Ein Anspruch dem er selten gerecht wird.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Verständnissvoll

Der Vollblutlaie kennt aus seinem Arbeitsalltag verschiedene Menschen, verschiedener Nationen. Die Kollegen kommen zur Zeit aus der Türkei, Griechenland, Rußland, verschiedenen Teilen ex Jugoslawiens und Spanien. Darunter sind einige Menschen mit denen der Vollblutlaie gar nicht kann; einige mit denen der Vollblutlaie ein bisschen und ein paar Menschen mit denen der Vollblutlaie ganz gut kann. Interessant daran ist, mit diesen Menschen spricht der Vollblutlaie, weiß wo sie her kommen, weiß ob sie Kinder haben, kennt schlicht und einfach ein paar Details aus deren Leben. Der Vollblutlaie hört seinen muslimischen Kollegen zu, weiß wann Ramadan oder Zuckerfest ist.

Samstag, 1. Mai 2010

Calwer

Lang, sehr sehr lang ist’s her, daß der Vollblutlaie mit seinen Schwestern und seinen Eltern zusammen saß. Die Jünger der beiden Schwestern war zum damaligen Zeitpunkt hoffnungsvolle Gymnasiastin. Man philosophierte über Strassennamen und deren Bedeutung und Herkunft. Es konnte geklärt werden, wer Schiller, Goethe, Mozart sowie Arnulff Klett waren. Nur die Frage der Schwester wer denn dieser Herr Calwer (Calwer Str.)  war konnte nicht vollständig beantwortet werden.

Samstag, 24. April 2010

Alt geworden

gestern im Geschäft, ist’s dem Vollblutlaien mal wieder aufgefallen. Er ist alt geworden. Die “jungen Leute” in der Abfertigung haben ein Radio laufen. Als der Vollblutlaie vorbeikommt läuft gerade “Don’t You Want Me” von Human Leque wenn der Vollblutlaie es richtig weiß, gab’s das Stück auf der Dare Schallplatte, eine musikalische Eintagsfliege (One Hit Wonder in Neudeutsch). Als der Vollblutlaie mit diesem Fachwissen angeben will erhält er zur Antwort: “80 er war nicht so meine Musik”. Eine Tatsache die nachträglich auch nicht groß verwundert, weil der Junge ja erst Jahrgang 1983 ist.

Und auch die Tatsache, daß die jungen Leute zwar Englisch in der Schule gelernt haben, die Texte aber nicht verstehen, die Musik nur als Geräuschteppich brauchen schockiert den Vollblutlaien. Kein Verständnis für den Dialog der Kellnerin mit ihrem Kunden und (Ex)Lover. Kein Verständnis für “Ja ich war Kellnerin in der Cocktailbar als ich Dich traf”; kein Verständnis für “ich hätt’s auch ohne Dich geschaft” einfach gar kein Verständnis für den doch ganz witzigen Text.

Eine Tatsache die den Vollblutlaien durchaus schafft. Die meisten Menschen wollen gar nicht verstehen was da gesungen wird – vergeben sich aber die Chance bei dem einen oder anderen Lied den Witz, die Ironie oder einfach die Geschichte zu erfahren; Schade.

Und natürlich ist es nicht die alleinige Erkenntnis des Vollblutlaien und natürlich hat der SWR einen großen Verdienst daß der eine oder andere Text den Hörern Nahe gebracht wird.

Montag, 19. April 2010

Kulturtechniken

Wenn man wie der Vollblutlaie noch Karl May, Mark Twain und die damals üblichen Jugendbücher oder auch mal einen Survival Guide gelesen hat, weiß man, daß Naturvölker ihre eigenen Methoden haben um an Nahrung zu kommen. Am der Konsistenz eines Dung Haufens wurde bestimmt, wann das Tier zum letzten mal vorbei gekommen ist. An den Spuren im weichen Untergrund wurde Zeitpunkt, Gewicht und Richtung einer Tierherde b estimmt. An der bemoosten Seite eines Baumes die Himmelsrichtung bestimmt. Durchaus beeindruckende Fähigkeiten.

 

Wobei sich der Vollblutlaie durchaus zutraut, in fremden Gebiet ohne Internet und GPS den Weg zum nächsten Systemgastronomen oder auch Lebensmittelmarkt nur anhand des am Straßenrand entdeckten Mülls zu finden.

8.00-24.00 Uhr

Das Kaufland im Stuttgarter Stadtteil Aldingen hat von Montag bis Samstag von 8.00 – 24.00 Uhr geöffnet. Das soll nicht bedeuten, daß es das einzige Geschäft mit diesen Öffnungszeiten ist. Der Vollblutlaie geht nach der Spätschicht manchmal dort einkaufen. Dann muß der Vollblutlaie oft daran denken wie das so in seiner Jugend war; einkaufen.

Man kannte die Öffnungszeiten der lokalen Geschäfte:

Montag – Freitag 8.00 – 13.00 Uhr + 15.00 - 18.00 Uhr Mittwoch Nachmittag geschlossen !

Samstag: 8.00 – 12.00 Uhr

Mittwoch Nachmittag waren alle Geschäfte geschlossen, Behörden, Banken und Dienstleister sowieso, es war ja Mittwoch. Genau, was haben die Menschen Mittwoch Nachmittags denn eigentlich gemacht ? Gut, die Allermeisten haben gearbeitet, denn damals gab's noch so etwas wie Vollbeschäftigung, ein Wort das man den heutigen Jugendlichen erst erklären muß.

Langsam, aber ganz langsam gab es dann Veränderungen.

Langer Samstag

Auch ein Wort, das man der „Jetzt und Gleich Generation“ erklären muss. Nachdem also die Ladenöffnungszeiten ganz langsam aufgeweicht wurden gab es den so genannten „Langen Samstag“, das heißt, am 1. Samstag im Monat hatten die Geschäft von 8.00 – 16.00 Uhr geöffnet, allerdings natürlich nur wenn dieser Samstag nicht auf einen Feiertag fiel, dann entfiel der lange Samstag halt komplett, er wurde also nicht am 2. Samstag des Monats nachgeholt.

Langer Donnerstag

Nochmal so eine revolutionäre Erfindung. Donnerstag wurde in vielen Geschäften bis 20.00 Uhr !!! gearbeitet. Der Vollblutlaie, weiß jetzt aber nicht genau, ob dafür dann wieder der Lange Samstag entfiel.

Heutzutage mit den liberalen Öffnungszeiten ist es den meisten Geschäften möglich bis auf Sonntags fast rund um die Uhr geöffnet zu haben.

Samstag, 17. April 2010

natürlich

 

2010-04-17 152 (2)

schlimm, daß man solche Selbstverständlichkeiten nochmal erwähnen muß. Viel schlimmer, daß das Schild vermutlich auch nicht beachtet wird. Schade

Mittwoch, 7. April 2010

Sensationell

Am Ostersamstag wurde eine Gruppe von vier Bergwanderern am Großvenediger vom Wetter überrascht und mußten unterwegs biwakieren. Da sie sich somit nicht vereinbarungsgemäß am Samstag Abend von der geplanten Hütte meldeten informierten Bekannte die Bergwacht. Wegen des extrem schlechten Wetters konnten die Vermißten zwei Tage lang nicht effektiv gesucht werden.  So weit, so dramatisch, eine Situation die durchaus bei Otto Normal Tourist tödlich enden könnte.

Für den Vollblutlaien interessant war nur wie hier wieder mal die Sensationsmaschine angeworfen wurde. Das erste mal hörte der Vollblutlaie am Sonntag in den Radionachrichten: Eine Gruppe von vier Schneeschuhwanderern wird in den Österreichischen Alpen vermisst.

Ab Ostermontag überschlugen sich dann die Ereignisse (vermutlich natürlich auch in Ermangelung neuer Toten in Afghanistan und neuer Schweinkram Enthüllungen). Gleich morgens: bei den vier in Österreich vermissten befinden sich auch Menschen aus Baden-Württemberg. Am frühen Nachmittag dann: Unter den Vermissten befindet sich auch der Bürgermeister von (und jetzt halten Sie sich fest:) Pforzheim !!!

Im Nachfolgenden Radiobericht wurde dann doch etwas mehr ins Detail gegangen. Die Gruppe besteht aus 4 Leuten aus Baden-Württemberg, dabei der Baubürgermeister von Pforzheim und gleichzeitig stellvertretender Chef des Alpvereins, ein Mann der durchaus umsichtig und erfahren ist. Die Gruppe wurde am Samstag Mittag zuletzt gesehen, traf nicht vereinbarungsgemäß an einer Hütte ein und die Bekannten haben die Bergwacht informiert. Es wird vermutet, daß die gut ausgerüsteten Bergwanderer von schlechtem Wetter überrascht wurden und biwakieren mußten. Die Bergwacht gibt die Hoffnung nicht auf die Vermissten noch lebend zu finden.

Dann am Dienstag Morgen die Sensation: Ein mit Wärmekamera ausgerüsteter Hubschrauber hat die Vermissten entdeckt, mit einem zweiten Hubschrauber wurden die Menschen gerettet.

Auch hier im Nachhinein: Am Dienstag Morgen war das Wetter schlicht so gut, daß der Hubschrauber das Suchgebiet ganz normal abfliegen konnte, die Vermissten krochen aus ihrem Biwak und machten durch Winken auf sich aufmerksam, was für die Hubschrauberbesatzung durchaus auch ohne Wärmebildkamera wahrnehmen zu war. Die extra abkommandierte Reporterin konnte dann trotz original eingespielten O-Ton auch weiter nichts Neues verkünden. Schade

Am Dienstag fühlen sich auch diverse Online Medien in der Lage mit Hilfe von weiteren Agenturmeldungen die Sensation zu entschlüsseln:

 

Spiegel Online

Focus Online bringt den dpa Artikel auch fast unverändert

Und dann macht mal einer eine richtige Sensation aus der Meldung: Stern.de

Es muss dramatisch sein, wenn man in seiner Schneehöhle Kondenswasser zu sich nehmen muss um nicht auszutrocknen, wenn man nach 2 Tagen so kurz vorm verhungern steht.

Der Vollblutlaie denkt und hofft jetzt nur inständig, daß heute noch was “richtiges” passiert, eine Brennpunkt Sendung, Blasberg oder Anne Will, umringt von dann bestimmt: Reinhold Messner, dem Yeti und natürlich Claudia Roth von den Grünen würde er dann doch nicht ertragen.

Montag, 5. April 2010

Nebeneinander Sitzer

Hin und Wieder entdeckt der Vollblutlaie in Gaststätten Paare, die nebeneinander am sonst leeren Tisch sitzen, sich sozusagen die Ellenbogen gegnseitig rein hauen, auf der anderen Seite sich aber auch nicht ins Geschicht schauen (können ? / wollen ?). Der Vollblutlaie gesteht, daß er nach mehr als zwanzig Jahren des Zusammenseins nicht der schon fast siamesisch mit der Gattin verschweisste Partner ist, er gar nichts davon hält sich neben die Gattin anstatt sich ihr gegenüber zu setzen.

Freitag, 2. April 2010

Maultaschen

…werden vor allem in der Karwoche gerne auch “Herrgotts Bscheisserle” genannt, weil es dem Schwaben damit möglich ist, wenigstens in der Füllung Fleisch zu geniessen, denn durch den umgebenden Teigmantel sieht der liebe Gott ja nicht, was man da zu sich nimmt. Der Vollblutlaie hat am Karfreitag eine ganz andere Tradition. Während die Anderen an diesem Tag die Weltmeere leerfressen geht der Vollblutlaie mit Familie ins Steakhaus seiner Wahl, freut sich, daß es dort so schön leer ist und haut sich fast 500 Gramm Rindfleisch rein.

Mahlzeit

Karfreitag

Gottes Sohn sei an diesem Tag auf grausamste Weise hingerichtet worden.  Der Vollblutlaie will aber nicht sein Leben lang immer bedeutungsschwer an diese Tat erinnert werden. Er hängt nicht an den Lippen eines uralten (und hier läßt der Vollblutlaie alle ihm durch den Kopf gehenden negativen Adjektive weg) Mannes der mit zittriger Stimme und zittrigen Händen auf dem Balkon seines Palastes steht und etwas von Urbi et Orbi erzählt.

Als der Vollblutlaie heute morgen in aller Frühe seinen Spaziergang um den Max-Eyth-See gemacht hat kam er zu dem Schluss, daß er es in Zukunft eher mit den Japanern halten und das Kirschblütenfest feiern wird. Dies scheint ihm wesentlich mehr Zuversicht und Optimismus für ein kommendes Restjahr zu verströmen.

 

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Sonntag, 28. März 2010

Fußball

Wenn es etwas gibt von dem der Vollblutlaie noch weniger Ahnung als vor seiner Arbeit und seinem Leben hat, dann ist es Fußball. Sein fußballtechnischer Verstand beschränkt sich darauf, zu wissen, daß es in seiner Heimat einen Fußballverein gibt, nämlich den VFB Stuttgart. Und wenn es der Vollblutlaie richtig mitbekommen hat, gibt es für diesen VFB nur 2 große Ziele.

1. nicht abzusteigen und

2. gegen den 1. FC Bayern München zu gewinnen.

Das 2. Ziel scheint gestern gelungen zu sein. Glückwunsch

Örf Aur – Earth Hour

War gestern, der Vollblutlaie hat’s nur mitbekommen, weil’s in den Nachrichten Thema war. Fürs Weltklima sollten die Menschen von 20.00 – 21.00 Uhr das Licht ausschalten. Einige Städte haben sich beteiligt, so war angeblich das Brandenburger Tor mal ne Stunde nicht beleuchtet. Stuttgart hat auf seine eigene Art mitgemacht, mit einer langen Einkaufsnacht.

Und ja es war ein großer Erfolgt, klopft Euch auf die Schulter, alle die Ihr mitgemacht habt, der Vollblutlaie merkt’s schon wie sich das Klima bessert.

Das erinnert den Vollblutlaien immer wieder an die Menschenkette von Stuttgart nach Ulm 1983. Heute reicht’s nicht mal für eine Menschenkette um den Kreisverkehr in Mutlangen.

Donnerstag, 25. März 2010

Danke für Ihre Gebühren

Der Vollblutlaie ist Radiohörer. Zuhause und im Auto läuft Radio. Oft natürlich auch SWR1. Schon auch wegen der vom Vollblutlaien geschätzten Leute Sendung. In den letzten zwei Tagen ist der Spaß aber stark eingeschränkt, weil der Vollblutlaie dann in seinem Radio hören muß:

“SWR1 Ihr Programm, Danke für Ihre Gebühren”

Der Vollblutlaie zahlt seit seinem Auszug aus der elterlichen Wohnung GEZ-Gebühren, daß er es gerne macht kann er nicht behaupten.

Da wird also eine Institution vom Vollblutlaien mit subventioniert, auf deren Programmgestaltung und wirtschaftliches Verhalten er keinerlei Einfluß nehmen kann. Wogegen sich der Vollblutlaie auch nicht wehren kann, denn er hat sich nun mal wie es sich für einen ordentlichen Staatsbürger gehört bei der GEZ angemeldet.

Somit “Danke für Ihre Gebühren” - “Bitte bitte, keine Ursache zahl ich doch gerne, freut mich wenn Sie sich freuen und weiter so ihr WI%§§?R”

Ladenschluss

Das Kaufland im Stuttgarter Stadtteil Aldingen hat von Montag bis Samstag von 8.00 – 24.00 Uhr geöffnet. Das soll nicht bedeuten, daß es das einzige Geschäft mit diesen Öffnungszeiten ist. Der Vollblutlaie geht nach der Spätschicht manchmal dort einkaufen. Dann muß der Vollblutlaie oft daran denken wie das so in seiner Jugend war; einkaufen.

Man kannte die Öffnungszeiten der lokalen Geschäfte:

Montag – Freitag 8.00 – 13.00 Uhr + 15.00 - 18.00 Uhr Mittwoch Nachmittag geschlossen !

Samstag: 8.00 – 12.00 Uhr

Mittwoch Nachmittag waren alle Geschäfte geschlossen, Behörden, Banken und Dienstleister sowieso, es war ja Mittwoch. Genau, was haben die Menschen Mittwoch Nachmittags denn eigentlich gemacht ? Gut, die Allermeisten haben gearbeitet, denn damals gab's noch so etwas wie Vollbeschäftigung, ein Wort das man den heutigen Jugendlichen erst erklären muß.

Langsam, aber ganz langsam gab es dann Veränderungen.

Langer Samstag

Auch ein Wort, das man der „Jetzt und Gleich Generation“ erklären muss. Nachdem also die Ladenöffnungszeiten ganz langsam aufgeweicht wurden gab es den so genannten „Langen Samstag“, das heißt, am 1. Samstag im Monat hatten die Geschäft von 8.00 – 16.00 Uhr geöffnet, allerdings natürlich nur wenn dieser Samstag nicht auf einen Feiertag fiel, dann entfiel der lange Samstag halt komplett, er wurde also nicht am 2. Samstag des Monats nachgeholt.

Langer Donnerstag

Nochmal so eine revolutionäre Erfindung. Donnerstag wurde in vielen Geschäften bis 20.00 Uhr !!! gearbeitet. Der Vollblutlaie, weiß jetzt aber nicht genau, ob dafür dann wieder der Lange Samstag entfiel.

Heutzutage mit den liberalen Öffnungszeiten ist es den meisten Geschäften möglich bis auf Sonntags fast rund um die Uhr geöffnet zu haben.

Sonntag, 7. März 2010

Wann ist der Mann ein Mann ?

Eine Frage, die sich nicht nur Herbert Grönemeyer sondern auch der Vollblutlaie manchmal stellt. Wobei der Vollblutlaie den stillen Verdacht hegt, daß ein Mann ein Mann ist, wenn er irgend etwas macht, das Schallwellen erzeugt und dies nicht zu knapp. Der Vollblutlaie stellt fest, daß Nix mehr Freude auf das Gesicht eines Mannes zaubert, als ein bisschen Lärm. Und wo die ganz ganz Jungen einfach nur schreien oder mit einem Stock Irgendwo dagegen schlagen geht es nach dem Moto je älter desto lauter.

Der Mann ist ein Mann, wenn er Krach machen kann !

(tata, tata tataaaaaaaaaaa)

Donnerstag, 4. März 2010

Generation wehleidig

Der Vollblutlaie hält nix vom: “Ein Indianer kennt kein Schmerz” und vom “Männer heulen nicht”. Aber: Dieses rumgememme, vor allem im Internet geht ihm so dermaßen auf den Sack, daß er sich einfach mal Luft machen muß. Grad mal den Tweet von einem gelesen, der die 1977 doch vermutlich als Geburtsjahr im Twitternick führt, also grad mal ca noch 15 Jahre jünger als der Vollblutlaie ist. “jetzt bekomm ich Hals- Kopf- und Ohrenschmerzen.... Heut Abend gleich ins Erkältungsbad eintauchen.” im ersten Tweet und keine 2 Minuten später: “*hust* *röchel* *keuch* *hatschi*”, einen schönen Tod wünscht der Vollblutlaie dem noch. Nachdem er sich letzte Woche darüber aufgeregt hat, daß sein Hotelbett nicht so bequem wie Zuhause ist.

Oder die Irgend was mit Werbung oder Medien Tusse die twittern muß daß ihr Hightec Café- Latte Macciato- Cappuchino- und was weiss der Vollblutlaie noch –Brüher defekt ist (vermutlich war nur kein Wasser drin) und jetzt eine Welt zusammenbricht.

Die liebe RAdiomoderatorin die angesichts der Tatsache daß ihr FC Freiburg mal wieder (völlig überraschend) verloren hat öffentlich verkündet hat “Sie häbe sich überlegt sich krank zu melden” – was ist das bitteschön für eine Einstellung.

Der Vollblutlaie möchte nun nicht behaupten, daß ihm nicht auch mal die Nase läuft, er sich fiebrig anfühlt oder ihm sonst ein Fürzle quer geht. Aber anstatt dies der ganzen Welt mitzuteilen freut sich der Vollblutlaie darauf, daß es ihm bestimmt bald wieder besser geht.

Dienstag, 2. März 2010

Luxusproblem

So nannte Hagen Rether die Diskussion um Angelas Frisur. Der Radiosender des Vollblutlaien hatte am Sonntag ein ähnliches Problem: Wie verreist man ökologisch korrekt.

Soll wohl soviel heissen, wie flieg ich ans Ende der Welt und kann trotzdem mit ruhigem Umweltgewissen schlafen ? Wie viele Bäume muß (wieso muß) meine Fluglinie pflanzen, um trotz meiner Reisewut eine ausgeglichene CO2 Bilanz zu erhalten.

Sorgen über Sorgen, eventuell auch nur für vollgefressene, gutbezahlte und gelangweilte Radioredakteure

Dienstag, 23. Februar 2010

Nix begriffen

Heute hat der Vollblutlaie mal wieder Spätschicht. Und wie meistens in der Spätschichtwoche hört der Vollblutlaie Radio, SWR, genauer SWR1 noch genauer, zwischen 10.00 und 12.00 Uhr hört der Vollblutlaie sehr gerne SWR1 Leute.

Heute ist ein Journalist im Studio, berichtet über die Berliner Politik Verhältnisse. Zusammen mit Herrn Heim muß man herzlich lachen, als die Geschichten mit den betrunkenen Hinterbänklern, die vor dem fast schon leeren Parlament  volltrunken ihre Reden lallen, erzählt wird. Und von Gerhard Schr. weiß der liebe Gast, daß neben dessen Schreibtisch eine Flasche Wein stand, er schon Tagsüber getrunken hatte, nie betrunken war aber das Alles zum Streßabbau eingesetzt wurde. Bei Angela sei es übrigens ähnlich, wenn die Streß abbauen muß trinkt sie auch gerne mal Rot- oder Weißwein (ohne natürlich betrunken zu sein)

Heute wurde die Sendung wie immer halbstündig von den Nachrichten unterbrochen. Dort war die Meldung des Tages, daß die Bischöffin Margot Käßmann am Samstag in Hannover mit 1,54 Promille am Steuer ihres Wagens erwischt wurde, nachdem Sie eine rote Ampel überfahren hatte. In Aktuell am Mittag war dies das erste Thema, und wie zum Wetter und Fußball hat auch hier jeder Deutsche dem ein Mikrofon vor die Nase gehalten wird eine Meinung die er sich nicht scheut mitzuteilen.

Heute hat sich der Vollblutlaie mal wieder gewünscht, daß die Medien und die Gesellschaft vernünftig mit dem Thema Alkohol umgehen. Volksdroge Nummer 1, prozentual die meisten Abhängigen und die höchste Sterberate.  Kein Geschwätz von “Ausrutscher”, “Erwischt worden” , “ist ja sonst nix passiert” diese ganzen Verharmlosungen sondern Aufklärung, Prophylaxe und Hilfe für Betroffene und deren Angehörigen.

Sonntag, 21. Februar 2010

Gassi gehen

Sonntag Morgen, der Vollblutlaie hat sich nach Korb im Remstal begeben, um Sonntag Morgens vom Korber Kopf aus die verschneite Landschaft zu fotografieren. Eisern läuft er die verschneiten Wege bergan und erfreut sich dann der Landschaft. Der Man der den Hund gassi führt wünscht dem Vollblutlaien unbekannterweise trotzdem einen guten Morgen, ebenso die 2 rotbackigen Joggerinnen. Lang ist ein dem Vollblutlaien unbekanntes Tier, Fuchs, Hase wer weiß das schon, das Einzige, das ausser dem Vollblutlaien seine Spuren im Schnee hinterlassen hat. Oben angekommen geniesst der Vollblutlaie die Ruhe und Stille, dieses Sonntag Morgens.

Auf dem Heimweg kommt dem Vollblutlaien, dann aber ein Hund entgegen gerannt, der von einem Auto verfolgt wird. Der junge erfolgreiche Städter, der mit seinem allradgetriebenen, hochbeinigen SUV den  Hund Gassi fährt  hat bestimmt lange nicht so viel Zeit wie der Vollblutlaie. Schade ihm entgeht was.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Leserbrief

Nein, der Vollblutlaie hat noch nie einen Leserbrief an eine Zeitung geschrieben. Gerne hat der Vollblutlaie aber Leserbriefe gelesen. In seiner Jugend hat der Vollblutlaie MOTORRAD und AUTO MOTOR SPORT meist nur wegen der Leserbriefe (die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen) gelesen. Und wie vorhersehbar die Reaktionen immer ausfielen, der Proportz wurde gewahrt und in der übernächsten Ausgabe waren die alten Themen vom Tisch, niemand wurde noch in seinem Leserbrief zitiert, das Thema war dann jeweils gegessen und durch, natürlich auch gedenk der Tatsache, das es einen Redaktionsschluss und natürlich auch 1-2 Tage Brief Laufzeiten gab. Ausserdem mußte der seine Meinung kund tuende sich ja hinsetzen, den Brief in die Schreibmaschine hämmern, ohne Korrekturtaste die richtige Rechtschreibung und schöne Formulierungen finden. Somit war natürlich oft auch der erste Ärger, das erste Mitteilungsbedürfnis verflogen.

Samstag, 13. Februar 2010

5. Jahreszeit

Gerne erinnert sich der Vollblutlaie noch an den Beginn der Achtziger, jung, dynamisch ungebunden und noch so viel Rebellion im Kopf, daß es ein Wunder ist, daß es damals nicht zu einer Revolution gekommen ist. Einzig dem Fasching konnte sich der Vollblutlaie nicht stellen. Normalerweise ging es ab Gründonnerstag mit dem Vetter ins Wochenendhaus vom Opa, am Arsch der Welt tief im Welzheimer Wald. Fernsehempfang war dort auf die drei öffentlich rechtlichen Programme begrenzt. Das Radio wurde bis Aschermittwoch morgen nicht angeschaltet. Der Plattenspieler lief ununterbrochen, gefüttert von den in mehreren Weinkisten verpackten Schallplatten des Vollblutlaien und seines Vetters. Während sich die restliche Welt Mainz wie es sinkt und lacht, Büttenreden und Karnevalslieder an tat dröhnte durch die umgebaute Sägemühle King Crimson, Deep Purple, Black Sabbath, Scorpions, Little Feat, Jethero Tull und Zappa.

Freitag, 5. Februar 2010

Dong

Der Vollblutlaie ist dankbar und froh, wenn er draußen auf dem Feld fern vom Heimatkaff inmitten der Wildniss von weitem mit Informationen versorgt wird. Hier geht es dem Vollblutlaien nicht um die genauen geografischen Daten die ihm sein GPS Gerät anzeigt, auch nicht Temperaturen, Herzfrequenzen oder wertvolle SMS die ihm zum Gewinn bei einem Spiel beglückwünschen. Nein, der Vollblutlaie ist dankbar und froh, daß er im Viertelstunden Zeitabständen akustisch mit der Uhrzeit versorgt wird.

Donnerstag, 28. Januar 2010

"City-to-City Cooperation"

Wie, wo, was und wieso englisch ? Manchmal findet der Vollblutlaie beim Stöbern in im weltweiten Netz Artikel, die sein Interessensgebiet oder ihn oder aber seine Geburtsstadt betreffen. Aktuell ist der Vollblutlaie auf einen Artikel gestoßen, der sich mit den Reiseplänen des Stuttgarter Oberbürgermeisters Schuster beschäftigt. Dieser gedenkt in der letzten Januarwoche Indien und Nepal zu bereisen.

In Kathmandu findet ein Austausch der Stadtplanungsämter im Rahmen der “City-to-City Cooperation” auch zum Abwasser Management.  OB Schuster trifft in Kathmandu einen Experten für Dezentralisation und nachhaltige Entwicklung, seinen Amtskollegen.

Bestimmt überbringt OB Schuster Grüße von den 35 in Stuttgart lebenden Nepalesen (dabei 3 Studenten  Infrastructural Planning ?).

Und wie dem Vollblutlaien ist OB Schuster bestimmt auch aufgefallen, wie viele Menschen sich im Neckar waschen und von ihren Sünden reinigen. Hier ist ein Erfahrungsaustausch mit dem Bürgermeister von Kalkutta sicher hilfreich, wenn man bedenkt wie ähnlich sich der Ganges und der Neckar sind.

Der im viktorianischen Baustil errichtete Bahnhof Chhatrapati Shivaji Terminus in Mumbai (in Bombay) ist seit 2004 Kulturdenkmal der UNESCO. Der Vollblutlaie hofft, daß sich Herr Schuster informiert wie man mit noch älteren Gebäuden als dem Stuttgarter Hauptbahnhof ohne Abriß einenn modernen BAhnbetrieb aufrecht erhalten kann.

Kabarett

Der Vollblutlaie muß wie immer weit ausholen, damit die normal Sterblichen wissen wovon der Vollblutlaie spricht. Es muß im Februar 2003 oder 2004 gewesen sein, als der Vollblutlaie seine Tochter vom Schifahren mit den Großeltern Nachts aus Arosa abholte.  Nachts lief zwischen 0 und 1.00 Uhr im Autoradio im Kulturprogramm ein Kabarettist, der sowas von genial war, daß sich der Vollblutlaie den Namen so lange merken konnte, daß er ihn am nächsten Morgen googeln konnte.

Hagen Rether, bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Vollblutlaie noch nie was von dem gehört. Da der Herr Rether aber ca. sechs Wochen später in Esslingen auftrat war klar, daß dies für den Vollblutlaien eine Pflichtveranstaltung war. Noch nie hatte der Vollblutlaie einen Kabarettisten gesehen oder gehört der so brutal und zynisch ihm und der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten hat. Heilig ist Hagen Rether fast gar nichts, schon gar nicht der Pabst, die Kirche und sämtliche Religionen. Die Politik, Gesellschaft der Dalai Lama, George W. Bush, Möllemann, Frau Stoiber, Energiesparlampen, Schützenvereine, Herbert Grönemeyer und natürlich auch das liebe Publikum. Man muss es wollen, man muss da durch es ist nicht einfach. Über die Amokläufe von Erfurt, Emsdetten und Winnenden das deutsche Schulsystem zu kritisieren, aber auch deutlich überforderte Lehrer in Schutz zu nehmen – brutal genial.

Samstag, 23. Januar 2010

Location

Der Vollblutlaie kann und muss sich trotz seines stattlichen
Alters noch an die Zeit erinnern, als Stuttgart unter dem Ministerpräsidenten Späth zur Kulturhauptstadt Deutschlands ausgerufen wurde, High Tech und High Cult war damals die Devise.

Weltberühmt, die Stuttgarter Staatsgalerie, das Schauspiel und natürlich das Ballett unter Marcia Haydée. In klassische Kunst wurde gut investiert, das Stadion wurde mehrmals umgebaut, 1983 wurde am Cannstatter Wasen die größte Mehrzweckhalle Stuttgarts gebaut. Und hier muß der Vollblutlaie mal kurz die Wikipedia zitieren: “wegen der mäßigen Akustik finden klassische Konzerte allerdings in der Liederhalle statt” – auch Rockmusik klingt meist Scheiße und ist stark Standortabhängig.

Heute scheint es genügend Veranstaltungsorte in Stuttgart zu geben, ja es ist vielmehr so, daß es zu viele Veranstaltungsorte und in diesem Zuge auch genügend Veranstaltungen für jüngere (also im Fall Stuttgart unter sechzig Jahre) zu geben. Sonst wäre ja kaum verständlich wieso die Messe Kongresshalle B am Killesberg in der der Vollblutlaie schon das eine oder andere Konzert z.B. Hooters und zuletzt Fettes Brot erleben durfte platt gemacht wurde. Wobei, “Mir kennet älles blos des neimodische Zeugs hat bei uns nix verloren” soll heißen, fragt mal die (ehemaligen) Veranstalter der Stuttgart Hiphop Open wieso das nicht mehr in Stuttgart stattfindet. Oder fragt mal den Vollblutlaien wie es ihn angepisst hat, dass er bei der Hin- und Rückfahrt vom Fettes Brot Konzert in seiner Familienkutsche wie Alle anderen auch kontrolliert wurde.

Die Röhre am Wagenburgtunnel mit ihrer zirka zwanzigjährigen mehr als dreißig jährigen Tradition fällt Stuttgart 21 zum Opfer (wobei; Sebastian Madsen von Madsen:”Ihr kommt aus Stuttgart, kennen wir, Ihr habt da doch die Röhre, fanden wir als Location nicht so toll”)

Und wer im Sommer 2009 “die fantastischen Vier” oder “Linkin Park” auf dem Stuttgarter Wasen erleben “durfte” weiß spätestens seit dann: “Mir kennet Älles ausser Grossveranschdaldung”. Weiß, daß es am Wasen immer noch zu viele Parkplätze gibt oder wieso hat man den Wasenparkplatz zum “Aufmarschgebiet” fürs Publikum gemacht, das Parken verboten und  die doofen Besucher konnten sich dann irgendwo einen Parkplatz suchen (die hätten natürlich Alle auch den öffentlichen Nahverkehr nehmen oder als ortsfremde wenigstens Park and Ride machen können) .  Es ist bestimmt im Sinne der Volksgesundheit, wenn die jungen Leute mal vom Cannstatter Bahnhof oder von Parkhaus am Mühlgrün mal kurz bis fast nach Esslingen latschen, weil es nur auf höhe der Daimler Parkplätze    e i n e n    Zugang zum Festivalgelände gibt. Und Abends den gleichen Weg zurück, wo kämen wir den hin, wenn nach der Veranstaltung das ganze Gelände geöffnet würde ?

Freitag, 22. Januar 2010

Vergessen

Auf Immer und Ewig nicht vergessen und vergeben können ist nicht schön. Oft wundert sich der Vollblutlaie aber darüber, wie schnell die Menschen zumindest vergessen. Vor ziemlich genau 2 Jahren verkündete der Handyhersteller Nokia die Schließung des Werkes in Bochum, ein Aufschrei des Entsetzens ging durch die Republik, Arbeitsplatz Abbau, Subventionen erschlichen, das Alles führte dann zu Boykott Aufrufen gegen Nokia. Heute liest der Vollblutlaie, daß dieser Konzern bei verschiedenen Handymodellen kostenlos eine Navifunktion anbietet. Und Alle findens plötzlich ganz super, daß sie jetzt ein zweit oder dritt Navi zu ihrem viert oder fünft Handy haben.

Mittwoch, 13. Januar 2010

nicht durchschalten

Schon als Kind in Omas Küche mußte der Vollblutlaie immer lachen, wenn sich die Anrufer im Radio mit dem fast schon obligatorischen: “…und noch ein Gruß ans Schallarchiv” verabschiedet haben. Jetzt 40 Jahre später ist’s nicht viel besser. Es gibt immer noch Leute die sich für 15 Sekunden im Radio zum Affen machen.  Nur noch ein paar Freunde und Bekannte grüßen ist da noch die mildeste Form. Schlimm sind dann Diejenigen, die noch kurz ein kleines Gedicht auf ihren Lieblingssender gemacht haben und sich auch nicht scheuen, dieses vorzutragen.

Dienstag, 5. Januar 2010

Sternsinger

Im Heimatkaff vom Vollblutlaien,  einem bis in die 70 er Jahre des vorigen Jahrhunderts streng katholischen Heimatkaff, lebte der Vollblutlaie in einer Exclave der evangelischen Reststadt mit seinem evangelischen Familienclan am  Ortsrand des Heimatkaffs, einem Stadtteil der Landeshauptstadt. Trotz einer andersartigen Konfession wurde die Familie des Vollblutlaien jährlich am 6. Januar von den Sternsingern besucht. In anderen Gemeinden waren und sind die Sternsinger immer zwischen 8-13 Jahren alt. Nicht so im Heimatkaff des Vollblutlaien. Mit dem Laufe der Zeit fiel dem Vollblutlaien auf, daß die Sternsinger mit ihm mitwuchsen, das heißt die Sternsinger wurden im Laufe der Zeit wie der Vollblutlaie immer älter und älter. Konnten die Sternsinger am Anfang noch mit einer milden Spende und Weihnachtsgebäck zufrieden gestellt werden wurde nach einiger Zeit immer öfter die Frage, ob die Sternsinger vielleicht noch einen Glühwein wollten bejaht. Noch später zeigte sich, daß die Könige durchaus auch härteren Sachen
“Es ist kalt, wollt Ihr noch einen Schnaps” nicht abgeneigt waren. Im Heimatkaff des Vollblutlaien entwickelte sich über die Zeit ein richtiger Sport, die Sternsinger abzufüllen. Auf der Seite der Sternsinger entstand der Ehrgeiz es als älteste Sternsinger ins Guiness Buch der Rekorde und bis zum Haus des Vollblutlaien zu schaffen. Wie erfolgreich die Bewohner des Kernkaffs mit ihren Bemühungen die Sternsinger abzufüllen waren konnte die Familie des Vollblutlaien am Stand des Sterns den der Sternträger mit sich führte ablesen.  Oft glichen die Lieder der Sternsinger, denn gesungen wurde unabhängig vom Zustand der Sternsinger, mehr den Gesängen im A-Block des Neckarstadions.

Montag, 4. Januar 2010

Länger haltbar

Der Vollblutlaie trinkt gerne mal abends noch einen Kaba, genau das völlig überzuckerte Milchmischgetränk mit Kakaogeschmack, am liebsten kalt. Für die Zubereitung seines Kaba,s benötigt der Vollblutlaie das Pulver und Milch. Hier kommt es dann zum Problem. Der Vollblutlaie mag seinen Kaba nur, wenn der Kaba aus frischer Vollmilch mit 3,5 % Fett hergestellt wird. Das heißt aber auch, 3,5 % nicht 1,5 % Fettanteil, es heißt aber auch frische Vollmilch, keine H-Milch und auf gar keinen Fall die neuerdings auf dem Markt befindliche länger haltbar Frischmilch, die einfach schon den H-Milch Geschmack hat. Und da ist es auch ganz egal, wie viele Vorteile die länger haltbar Milch hat, dem Vollblutlaien schmeckt sie nicht.

(…und da bloggt man sich den Arsch ab und sieht dann das Objekt seines Hasses im Supermarktregal und wie heisst es richtig: Länger Frischmilch ….)

Sonntag, 3. Januar 2010

Chaos 2.0

Der Vollblutlaie gibt es zu. Er ist ein Spanner. Am liebsten liest der Vollblutlaie Blogs. Blogs bei denen er den Eindruck hat, sie werden von richtigen Menschen, mit richtigen Freunden, richtiger Freude aber auch mit richtigen Konflikten geschrieben. Seit ein paar Tagen verfolgt der Vollblutlaie das Blog einer Frau, die für sich, seiner Meinung nach, dringend eine Klärung ihrer derzeitigen Situation benötigt.

Gefühle und Verwirrungen werden gebloggt, dann wieder gelöscht, gebloggt und gelöscht. Natürlich ist es schwierig seine privaten Gedanken, Hoffnungen und Befürchtungen zu bloggen. Vermutlich bleibt auch das Gefühl, daß eventuell einer der Beteiligten mitliest. Und wenn dann evtl. noch der eine oder andere Kommentar dazu kommt ist man am Ende auch nicht schlauer.

Der Vollblutlaie maßt es sich nicht an, in solchen komplizierten Fällen Ratschläge geben zu können, hofft und wünscht aber, daß sich Menschen in so einem Chaos zu einer Entscheidung durchringen können die sie für die Zukunft glücklich macht.

Freitag, 1. Januar 2010

Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich

…aber der Zuschauer glaubt es. Manchmal passiert etwas Komisches. Der Vollblutlaie hört, liest oder sieht in den Medien einen Bericht über ein Thema von dem er zufälligerweise einen Hauch von Ahnung hat.  Meistens dauert es dann nicht mehr lange, bis dem Vollblutlaien auffällt, daß das Eine oder Andere an der Geschichte nicht stimmt. Beim Vollblutlaien entsteht dann natürlich Zweifel, ob es dann wohl bei Themen von denen der Vollblutlaie überhaupt keine Ahnung hat nicht genauso ist.