Samstag, 23. Januar 2010

Location

Der Vollblutlaie kann und muss sich trotz seines stattlichen
Alters noch an die Zeit erinnern, als Stuttgart unter dem Ministerpräsidenten Späth zur Kulturhauptstadt Deutschlands ausgerufen wurde, High Tech und High Cult war damals die Devise.

Weltberühmt, die Stuttgarter Staatsgalerie, das Schauspiel und natürlich das Ballett unter Marcia Haydée. In klassische Kunst wurde gut investiert, das Stadion wurde mehrmals umgebaut, 1983 wurde am Cannstatter Wasen die größte Mehrzweckhalle Stuttgarts gebaut. Und hier muß der Vollblutlaie mal kurz die Wikipedia zitieren: “wegen der mäßigen Akustik finden klassische Konzerte allerdings in der Liederhalle statt” – auch Rockmusik klingt meist Scheiße und ist stark Standortabhängig.

Heute scheint es genügend Veranstaltungsorte in Stuttgart zu geben, ja es ist vielmehr so, daß es zu viele Veranstaltungsorte und in diesem Zuge auch genügend Veranstaltungen für jüngere (also im Fall Stuttgart unter sechzig Jahre) zu geben. Sonst wäre ja kaum verständlich wieso die Messe Kongresshalle B am Killesberg in der der Vollblutlaie schon das eine oder andere Konzert z.B. Hooters und zuletzt Fettes Brot erleben durfte platt gemacht wurde. Wobei, “Mir kennet älles blos des neimodische Zeugs hat bei uns nix verloren” soll heißen, fragt mal die (ehemaligen) Veranstalter der Stuttgart Hiphop Open wieso das nicht mehr in Stuttgart stattfindet. Oder fragt mal den Vollblutlaien wie es ihn angepisst hat, dass er bei der Hin- und Rückfahrt vom Fettes Brot Konzert in seiner Familienkutsche wie Alle anderen auch kontrolliert wurde.

Die Röhre am Wagenburgtunnel mit ihrer zirka zwanzigjährigen mehr als dreißig jährigen Tradition fällt Stuttgart 21 zum Opfer (wobei; Sebastian Madsen von Madsen:”Ihr kommt aus Stuttgart, kennen wir, Ihr habt da doch die Röhre, fanden wir als Location nicht so toll”)

Und wer im Sommer 2009 “die fantastischen Vier” oder “Linkin Park” auf dem Stuttgarter Wasen erleben “durfte” weiß spätestens seit dann: “Mir kennet Älles ausser Grossveranschdaldung”. Weiß, daß es am Wasen immer noch zu viele Parkplätze gibt oder wieso hat man den Wasenparkplatz zum “Aufmarschgebiet” fürs Publikum gemacht, das Parken verboten und  die doofen Besucher konnten sich dann irgendwo einen Parkplatz suchen (die hätten natürlich Alle auch den öffentlichen Nahverkehr nehmen oder als ortsfremde wenigstens Park and Ride machen können) .  Es ist bestimmt im Sinne der Volksgesundheit, wenn die jungen Leute mal vom Cannstatter Bahnhof oder von Parkhaus am Mühlgrün mal kurz bis fast nach Esslingen latschen, weil es nur auf höhe der Daimler Parkplätze    e i n e n    Zugang zum Festivalgelände gibt. Und Abends den gleichen Weg zurück, wo kämen wir den hin, wenn nach der Veranstaltung das ganze Gelände geöffnet würde ?

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